Spielender Umgang mit dem Tod

Borken, 25.06.2013

Was im ersten Moment makaber klingt, ist ein pädagogisch wertvolles Konzept des BdF und VFFK Kindern das Thema Tod nahezubringen.

Nach der erfolgreichen Premiere des Insektenfriedhofs auf der BUGA Koblenz 2011, präsentieren sich die Friedhofsgärtner im Rahmen des Bildungsprogramms "Klasse!" auf der igs 2013 in Hamburg wiederholt innovativ. Neu im Ausstellungsteil "Grabgestaltung und Denkmal" ist in diesem Jahr das Geocaching auf dem Friedhof. Auf diese Weise gelingt es erneut Trend mit Tradition zu vereinen und spielerisch an die unterschiedlichen Trauerkulturen heranzuführen.

Unter der sachkundigen Leitung der beiden Pädagoginnen Birgit Mattern und Manuela Wirtz werden schon die ganz Kleinen behutsam an die Traditionen und die Bedeutung von Beerdigungen herangeführt. Bei einer traditionellen Beisetzungfeier, die gemeinsam mit den Erzieherinnen vorbereitet wird, bestatten sie mitgebrachte oder vor Ort gesuchte Insekten. Dazu sammeln die Grundschulkinder verschiedene natürliche Materialien aus denen kleine Särge gebastelt werden, singen Lieder und erzählen sich Phantasiegeschichten zu den kleinen Tieren. Schließlich erinnert ein Grabstein auf dem Insektenfriedhof an die traditionsreiche Zeremonie. Dass es keine leichte Aufgabe ist Kinder an das Thema Tod heranzuführen, bestätigt Andreas Mäsing, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der deutschen Friedhofskultur e.V.: "Als das Projekt Insektenfriedhof ins Leben gerufen wurde, wurden wir von vielen Seiten belächelt. Doch die Aktion hat überzeugt! Jeder muss sich irgendwann mit den Themen Tod und Trauer auseinandersetzen. Dies fällt leichter, wenn man versteht, dass der Tod Teil des Lebens ist – es ist wichtig dies schon im Kindesalter zu vermitteln. Und das tun wir so auf spielerische und leicht verständliche Weise."

Neu in diesem Jahr ist das Angebot für Kinder und Jugendliche der Schulklassen 6 bis 9. Mit modernen GPS-Geräten wird ein Geocaching über den Friedhof im Ausstellungsbereich "Welt der Religionen" auf der igs veranstaltet. Bei der digitalen Schatzsuche gilt es verschiedene Aufgaben und Rätsel zur Trauerkultur der verschiedenen Weltreligionen und Lebenskunst zu lösen. Zum Abschluss der Schnitzeljagd wird auf dem Beerdigungshügel das jeweils religiöse Symbol aus Naturmaterialien gestaltet. Die während des Geocachings gefundenen Puzzleteile werden zudem zusammengelegt und offenbaren ihr Geheimnis – den Weg zum Schatz. "Mit dem Geocaching treten wir mit zeitgemäßen Mitteln an die jungen Besucher zwischen 11 und 16 Jahren heran und bringen ihnen auf moderne Weise zeitlose Themen nahe; nämlich die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Weltreligionen", erklärt Mäsing. "So erlernen sie schon in jungen Jahren den Umgang mit Trauerritualen innerhalb der jeweiligen Religion."

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Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur e. V.

Der Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur e.V. möchte Friedhöfe als sozial, kulturell und ökologisch wertvolle Orte im Bewusstsein der Gesellschaft verankern. Er setzt sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Friedhöfe ebenso ein wie für die aktive Kulturpflege und für den Dialog der Religionen. Zu diesem Zweck steht der Verein in ständigem Kontakt und Austausch mit Kommunen und Verbänden sowie mit Vertretern und Vertreterinnen von Religionen und Religionsgemeinschaften.

Kontakt: Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur e. V.
Vorsitzender: Andreas Mäsing,
Robert-Koch-Straße 33, 46325 Borken
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